Es ist alles sehr einfach!

Nein, kein Witz, das Leben ist im Wesen sehr einfach, und wir können es auch als sehr einfach erfahren! Wir brauchen nur bestimmte Wahrheiten, die universal und ewig gelten, wiederzuerkennen.

Die Hauptwahrheit die wir einsehen sollten, ist das alles was besteht ein Ausdruck vom Sein ist. Wir sollten einsehen, dass das Sein die Grundlage formt von allem was ist, war und sein wird. Anders gesagt: Wir sollten intuitiv verstehen, dass das Sein, als abstrakte und absolute Ebene der Existenz, wirklich besteht. Wir sollten einsehen, dass alles was besteht eine Manifestation dieses Seins ist. Wir sollten einsehen, dass alles was konkret ist, ein Ausdruck ist von dem was abstrakt ist. Ist das schwierig? Nein, wenn deine Intuition gut funktioniert, kannst du diese ewige Wahrheit sofort einsehen.

Wenn wir diese Gegebenheit innerlich verstehen, dann sehen wir ein, dass auch wir ein Ausdruck vom Sein sind. Wenn wir uns selbst so wahrnehmen, lenken unsere Aufmerksamkeit auf unsere Essenz. Und wenn wir unserer Essenz bewusst werden, fangen wir an mehr von unserem angeborenen Potential zu nutzen. Wir beginnen die Wirklichkeit in der richtigen Perspektive wahr zu nehmen. Wir sehen dann ein, dass Sein primär ist und dass Werden ein Ausdruck ist vom Sein. Wir fangen an zu verstehen, dass das Sein primär ist und dass alle Sorten Energie und alle Sorten Materie Produkte des Seins sind. Dann erst sehen wir die Wirklichkeit in die richtigen Perspektive. Dann sind wir in der Lage einzusehen, dass alles was besteht denselben Seinsgrund hat: die unendliche Vielfalt ist Ausdruck der allgegenwärtigen Einheit. Alles was besteht teilt sich dieselbe Essenz. Auch wir Menschen sind verschiedene Ausdrucksformen derselben Essenz. Im Wesen sind wir alle Eins. Einsicht in, und Erfahrung von dieser Ebene der Wirklichkeit wurde früher Erleuchtung genannt. Jetzt ist die Zeit gekommen, dass die Menschheit versteht, dass Erleuchtung einfach bedeutet, dass wir die Wirklichkeit sehen so wie sie ist: wir sehen die Wirklichkeit in der richtigen Perspektive.

Es ist klar, dass der normale Wachzustand des Bewusstseins nicht in der Lage ist, die abstrakte Ebene des Seins zu appretieren. Wir Menschen sind von Natur aus nicht völlig entwickelt. Wir werden von der Natur aufgefordert uns ständig weiter zu entwickeln: nicht nur in äußeren Wahrnehmungen, sondern auch in inneren Wahrnehmungen. Wenn wir uns auf dem Weg der inneren Wahrnehmung begeben, nehmen wir immer abstraktere Ebenen unseres eigenen Seins wahr. Früher wurde diese innere Entwicklung verstanden als Stadien der Erleuchtung. Jetzt wissen wir, dass es die natürlichen Stadien unseres Wachstums nach geistiger Erwachsenheit sind. Die Entwickelung nach geistiger Erwachsenheit verläuft grob gesehen in drei Stadien:

Das Loslassen der Identifikation mit Gedanken.

Wenn wir uns auf den Weg innerlicher, subjektiver Entwicklung begeben, bemerken wir ziemlich schnell, dass wir Gedanken haben, ohne dass wir die Gedanken sind. Wir bemerken, dass wir Zeuge unserer Gedanken sind; der stille Wahrnehmer der Gedanken die von morgens früh bis abends spät durch unseren Kopf taumeln. So bald wir diesen einfachen Fakt einsehen, löst die Identifikation mit Gedanken sich auf. Wir waren niemals die Gedanken, die Gedanken waren einfach Aktivitäten in unserem Bewusstsein. Wenn wir diese Erfahrung täglich machen mit Hilfe von Stille-Übungen, lernen wir uns zu identifizieren mit unserem Bewusstsein. Wir sehen ein: wir sind Bewusstsein, und Gedanken sind die spontanen Ausdrücke unseres Bewusstseins. Wir sind Bewusstsein, und wir haben Gedanken.

Das Loslassen der Identifikation mit Gefühlen.

Wenn wir noch etwas tiefer in unsere Subjektivität tauchen, dann bekommen wir Erfahrungen die unsere Gefühle und Emotionen betreffen. Nicht dass es dann schwierig oder kompliziert wird; es formt einfach einen weiteren Schritt in unserer Entwickelung, da Gefühle und Emotionen etwas tiefer gewurzelt sind in unserem Bewusstsein. Man kann sagen: Gedanken finden im Kopf statt, Gefühle finden auf der Ebene des Herzens statt. Also müssen wir etwas tiefer in uns tauchen, um die Natur der Gefühle direkt wahr zu nehmen. Wenn wir innerlich still werden, sehen wir, wie Gefühle entstehen in der Tiefe unseres Bewusstseins. Automatisch erfahren wir, dass wir nicht unsere Gefühle und Emotionen sind, sondern dass wir sie haben. Wir realisieren uns, dass wir Bewusstsein sind, und Gefühle und Emotionen sind unsere Produkte. In diesem Prozess werden wir Zeuge unserer Gefühle und Emotionen. Wir lernen uns zu identifizieren mit unserer Essenz, Bewusstsein, auch während Gefühle und Emotionen auf unserer Herzebene entstehen.

Das Loslassen der Identifikation mit unserem Körper.

Wenn wir noch etwas tiefer eintauchen in unser Selbst, in unsere Subjektivität, dann kommen wir auf die Ebene unseres Bauches. Dort befindet sich die Identifikation mit unserem Körper. Da befinden sich die frühesten Konditionierungen aus unserer Kindheit. Hier haben wir als Baby und Kleinkind gelernt unseren Körper zu steuern und benutzen. Damals haben wir uns völlig mit unserem Körper identifiziert. Wir dachten: Wir sind dieser Körper. Dieser tiefe Eindruck wurde zu einer tiefen Überzeugung die unsere Persönlichkeit geprägt hat. Diese Körperidentifikation wurde tief verwurzelt in unserem Bewusstsein, in unserem Ich-Gefühl, in unserem Ego. Die Identifikation mit dem Körper, stellt das tiefste Missverständnis im Leben dar, welches ein fruchtbarer Nährboden geworden ist für zahllose andere Missverständnisse. Kurz gesagt, die Identifikation mit dem Körper ist die Basis des weitverbreiteten Materialismus. Diese Weltanschauung geht davon aus, dass Materie primär ist und dass Bewusstsein ein Produkt der Materie ist. So stellt die materialistische Weltanschauung die ganze Wirklichkeit auf den Kopf. So lange wir Menschen in dieser kindlichen/kindischen (unwissenden), auf Sinneseindrücke basierter Sichtweise stecken bleiben, können wir nicht einsehen, dass Bewusstsein primär und Materie sekundär ist. Wollen wir unser Bewusstsein befreien von dieser Identifikation mit Materie (mit unserem Körper), sollten wir lernen uns tief zu entspannen, und tief einzutauchen in unsere Essenz! Wenn wir das täglich machen, dann sehen wir allmählich ein, dass wir nicht unser Körper sind, sondern dass wir einen Körper haben. Dann identifizieren wir uns auch hier, auf dieser tiefen Ebene, mit unserem wahren Selbst, mit reinem Bewusstsein.

Das Loslassen der Identifikation mit dem Ego.

So bald wir unser wahres Selbst erfahren haben als die Essenz unseres Geist-Körper Systems, löst sich auch die Identifikation mit unserem Ego auf. Wir sehen den Unterschied zwischen dem Ego und dem Selbst ein. Wir haben das Selbst realisiert als reines bewusstes Sein, und aus dieser stillen und absoluten Selbsterfahrung sehen wir spontan ein, dass das Ego der Ausdruck des Selbst ist auf der körperlichen Ebene. Natürlich vollzieht sich diese subjektive Entwicklung nicht von einem Tag auf den anderen. Sie geschieht langsam und braucht unsere tägliche Aufmerksamkeit. Aber schwierig oder kompliziert ist diese Entwicklung nicht! Dieses Wachstum ist ein natürlicher Prozess, wofür wir nur die Hindernisse aus unserem Geist-Körper System entfernen brauchen. Woraus bestehen die Hindernisse? Spannungen, Stresse und Krampfartigkeiten die wir im Laufe unseres Lebens aufgetan haben. Diese Hindernisse für die Realisierung unseres wahren Selbst haben meistens ihren Ursprung in unserer Kindheit, in der wir von Natur aus unwissend sind, und emotional reagieren auf Ereignisse in unserem Umfeld. Es ist die Anwesendheit von Stressen, Spannungen und Krampfartigkeiten in unserem Geist-Körper System, die uns das Leben schwierig machen und komplex erscheinen lassen.

Es ist offensichtlich, dass das Leben an der Oberfläche unendlich komplex ist. Genau so offensichtlich sollte es für uns sein, dass das Leben in der Tiefe absolut einfach ist! Beide Ebenen des Lebens sollten umfasst werden von unserem Bewusstsein. Dann sind wir in einem Bewusstseinszustand dem wir kosmisch (allumfassend) nennen können. Obwohl wir einen konkreten Körper von Fleisch und Blut haben, wissen wir innerlich, dass wir reines, unbegrenztes, ewiges und universales Bewusstsein sind! Dieser allumfassende und stabile Bewusstseinszustand ist der natürliche Zustand eines entwickelten Menschen. Kosmisches Bewusstsein ist das Geburtsrecht jedes Menschen, und so lange ein Mensch diese innerliche Erfahrung nicht bekommen hat, bleibt er oder sie bewusst oder unbewusst auf der Suche danach. Durch die Praxis täglicher Entspannung, in der Form einer mühelosen Meditations-Übung, erreichen wir einfach und mühelos das Ziel unseres Lebens: die Realisierung unseres wahren Selbst, als kosmisches Bewusstsein. Wenn wir unser Leben leben auf Basis dieses Bewusstseinszustandes, verlieren wir die Einheit und damit die Einfachheit des Lebens nie aus dem Auge! Wir erfahren die kosmische Harmonie, die alle Menschen und alle Phänomene durchdringt! Die Komplexität des Lebens verwirrt uns nicht länger und wir fühlen uns geborgen in der absoluten Einheit des Lebens. So einfach ist das!